Wirbellosenwelt

 

Krebse sind wahre Ausbruchskünstler. In der Natur verlassen sie oft des Gewässer - hier haben sie aber den Vorteil, dass sie meist problemlos entweder ins alte oder in ein neues Gewässer zurückkommen. Im Aquarium gibt es diese Möglichkeit leider nicht. Und so verenden viele Ausbrecher hinter Schränken irgendwo im Zimmer, lange bevor man sie wieder entdeckt. Daher müssen die Aquarien absolut ausbruchsicher abgedichtet oder zugeklebt werden.

Was tun, wenn man einen Ausbrecher noch lebend, evtl. auch bewusstlos wiederfindet? Auf keinen Fall sofort wieder ins Aquarium geben. Man weiß ja nicht, wie feucht die Kiemen des Ausbrechers noch sind. Und auch auf keinen Fall sofort aufgeben, nur weil er sich nicht mehr bewegt - einen Rettungsversuch sollte man in jedem Fall versuchen!

Für den Rettungsversuch verwende ich eine hohe Wanne (um erneuten Ausbruch zu verhindern), die ich mit einer zweckendfremdeten Fossil-Rückwand ausgestattet habe. Die Rückwand bietet einen rutschsicheren Untergrund mit verschiedensten Höhen und Tiefen. Außerdem stelle ich die Wanne leicht schräg, so dass ich dem Krebs von Flachwasser bis zu einem körperbedeckenden Wasserstand alles anbieten kann. 

Ausgebrochene Krebse retten


Hier  setze ich den Krebs an einer Stelle mit ganz geringem Wasserstand ein. Wenn er bewusstlos ist, lege ich ihn auf den Rücken, damit die Luft aus den Kiemen entweichen kann und die Kiemen wieder benetzt werden.

Wenn der Krebs wieder agiler wird, dreht er sich meist selbst um (notfalls vorsichtig nachhelfen) und wandert ganz langsam von alleine nach und nach weiter ins tiefere Wasser.

Der Krebs kann selbständig den für ihn passenden Wasserstand wählen

Wichtig ist, dass das Tier während dieser Prozedur keinem weiteren Stress ausgesetzt wird. Ich habe hier für das Foto ein gesundes Tier verwendet, daher störte auch der Blitz beim Fotografieren nicht. Normalerweise würde ich die Wanne aber möglichst ruhig und halbdunkel stellen, damit sich das Tier ganz in Ruhe akklimatisieren kann.

Wenn das Tier bereits ins tiefere Wasser gewechselt hat, kann man auch vorsichtig noch weiteres Wasser zugeben, falls nötig. Ich lasse den Krebs auf jeden Fall aber meist einige Stunden zum akklimatisieren in der Wanne und setze ihn erst dann wieder ins Aquarium zurück, wenn er wieder agil ist und ein normales Verhalten zeigt.

Während der ganzen Prozedur auf keinen Fall füttern, das Futter würde die geringe Wassermenge schnell zum kippen bringen und der Krebs würde in so einem Moment sowieso nicht fressen

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