Wirbellosenwelt

 

ACHTUNG: Bitte beachten, dass für die Pomacea cf. bridgesii ein EU-weites Verbot besteht. Zwar ist derzeit (Stand September 2013) die Haltung noch nicht verboten, allerdings dürfen keine Tiere innerhalb der EU verbreitet werden. Dies gilt nicht nur für den Verkauf, sondern auch für das Verschenken von Tieren und auch dem Gelege (Eiern). Näheres zum Verbot findet ihr hier: Amtsblatt der Europäischen Union. Da ich diese schönen Schnecken lange gepflegt habe, möchte ich Euch diesen Zuchtbericht aber trotzdem weiter auf meiner Homepage bereitstellen.

Die Pomacea cf. bridgesii ist die einzige Art von Apfelschnecken, die nicht an gesunde Pflanzen geht. Dafür sind die Zähne dieser Art zu weich. Sie wird auch nicht so groß wie andere Gattungen der Familie der Apfelschnecken. An das Wasser stellt sie keine großen Ansprüche und ist auch für Anfänger einfach zu halten und zu züchten.  

 

   Blaue Apfelschnecke - Pomacea cf. bridgesii
Endgröße: meine Tiere max. 5 cm
Temperatur: 18 - 28 Grad
Wasserwerte: 
mittelhart bis hart siehe Text
ph-Wert: ab 7
Zucht: einfach, produktive Schneckenart
Geschlechter: getrennt geschlechtlich
Gelegegröße:
80 - 200 Eier
Ablageort: außerhalb des Wassers
Pflanzenfresser:  
geht nur an abgestorbene Pflanzen

 

Generelles:
Apfelschnecken dürfen nur in Aquarien mit Abdeckung gehalten werden, da sie bei nächtlichen Ausflügen sonst aus dem Aquarium kriechen und sterben könnten. Zwischen Abdeckung und Wasser sollten einige cm Platz sein, damit die Tiere ausreichend Frischluft und Platz für die Eiablage haben. Bei der Aquariengestaltung muss darauf geachtet werden, dass sich die Tiere nicht einklemmen, denn sie können nicht rückwärts kriechen.

Meine Schnecken sind reinerbig blau. Als Besonderheit kommen bei dieser Schneckenart aber auch immer wenige Albinos pro Gelege heraus. Ich habe meist 97 % blaue Schnecken und 3 % weiße Albinos. Die Albinos sind besonders schön, da der Fuß mit glitzernden, leicht apricot farbigen Punkten versehen ist.

Die Farbunterschiede ergeben sich aus der Entfernung des Blitzes, es sind aber auch in echt sehr schöne blaue Exemplare:

Weiße und blaue Apfelschnecken

Blaue Apfelschnecken

Haltung & Vergesellschaftung:
Ich halte die Apfelschnecken in verschiedenen Aquarien bei 20 – 24 Grad (wetterabhängig). Spezielle Ansprüche an die Wasserwerte stellt sie nicht. Da die Tiere viel Kalzium zum Aufbau ihrer Häuschen benötigen, sollte das Wasser mittelhart bis hart sein (ph ab 7). Bei zu weichem Wasser (kalziumarm) kann eine Anreicherung mit Kalzium in Form von Muscheln, Kalkstein oder Pulver aus dem Fachhandel helfen.


Apfelschnecken kann man sehr gut in Gesellschaftsbecken oder zusammen mit Krebsen und Garnelen halten. Auch andere Schnecken (ausgenommen Raubschnecken) machen ihr nichts aus. Von der Vergesellschaftung mit Posthornschnecken sollte man absehen, da hier die Gefahr besteht, dass die Gelege der Posthornschnecken durch die Apfelschnecken dezimiert werden. Auch große Welse können ein Problem für Apfelschnecken darstellen, da sie gern am Haus der Schnecke raspeln.

Futter:
Als Allesfresser nehmen Apfelschnecken alle am Boden liegenden Sorten von Wels- und Garnelentabs, Fischfutter, Futterreste, Algen, Gemüse, abgestorbene Pflanzenteile und Aas an. Gesunde Pflanzen kann sie nicht fressen.  Meine Tiere lieben alle spirulina-haltigen Futtersorten und Welstabs.

Zucht & Allgemeines:
Die Pomacea cf. bridgesiii ist getrennt geschlechtlich, es gibt Weibchen und Männchen, die allerdings sehr schwer zu unterscheiden sind. Man muss dazu in eine kleine Öffnung sehen, die sich rechts am Übergang von Häuschen zum Schneckenkörper  befindet. Das ist nur mit etwas Aufwand und längerer, oft erfolgloser Warterei möglich. Daher gebe ich regelmässig 5-er Gruppen von Tieren ab, die ich vorher in ein separates Aquarium gesetzt habe. Dort sehe ich, ob es zu Paarungen und Eiablagen kommt und kann die Zuchtgruppe dann mit gutem Gewissen weitergeben. Wer ein größeres Aquarium hat, kann auch einfach mehrere Tiere nehmen und hat so auch automatisch beiderlei Geschlechter. Das Männchen begattet das Weibchen, die das Sperma speichern und so auch ohne Partner weitere Gelege produzieren kann. Die Schnecken beginnen ohne weiteres Zutun mit der Paarung, man kann sie aber auch mit leichtem Anheben der Temperatur, guter Nahrung und Vergrößerung des Luftraumes zwischen Wasser und Abdeckung stimulieren.

Zur Eiablage verlassen die Weibchen das Wasser, daher sollte das Aquarium unbedingt über eine Abdeckung verfügen. Die traubenartigen Gelege haben eine Größe von 80 – 200 Eiern. Je nach Temparatur und Luftfeuchtigkeit schlüpfen die kleinen Babyschnecken nach 1 - 2 Wochen und machen sich sofort auf den Weg ins Wasser.

Ich werde oft gefragt, ob man die Gelege entfernen und in einem separaten Behältnis besonders sicher aufziehen soll. Das halte ich aber nicht für nötig, denn die Schneckenweibchen haben sich meist einen passenden Ort für die Eiablage ausgesucht. Nur Gelege, die sehr Nahe an einer Neonröhre angebracht wurden, entferne ich und lege diese auf die Glasstreben des Aquariums. Ich achte darauf, dass die Gelege feucht und warm liegen, aber nicht nass werden und die Babyschnecken nach dem Schlupf ungehindert ins Wasser gelangen können.

Gelege einer Apfelschnecke nach 1 Tag

Gelege einer Apfelschnecke nach 3 Tagen

Gelege einer Apfelschnecke kurz vor dem Schlupf

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