Wirbellosenwelt

 

Zur Filterung meiner Anlage verwende ich ausschließlich Luftheber, entweder verbaut als mobile Mattenfilter oder integriert in Hamburger Mattenfilter. Ich speise die Luftheber über einen Kompressor mit Ringleitung. 

Hier zeige ich Euch den Aufbau und das Prinzip eines tschechischen Lufthebers, inkl. einer Bauanleitung. Ich habe die Luftheber anfangs selbst so gebaut, mittlererweile verwende ich jedoch die Luftheber von Jonny`s Airconcept und Fisch und Heim, auf die ich weiter unten noch eingehe.

 

Prinzip der Wirkungsweise:

Tschechische Luftheber arbeiten mit einem ganz einfachen Prinzip. Zwischen den beiden Rohren wird innerhalb der beiden schwarzen Dichtungen ein Luftdruck aufgebaut, der nur durch die kleinen Bohrungen entweichen kann. Die Luft entweicht in winzigen Blasen, die sofort im Steigrohr nach oben steigen. Auf diesem Weg entsteht ein Sog, der Wasser ins Steigrohr saugt und in Richtung Filterauslass transportiert. Je feiner die Luftblasen (und somit auch die Bohrungen), desto leiser und feiner ist auch das Luft-Wasser-Gemisch, das am Filterauslass ins Aquarium strömt. Und genau darin besteht der Unterschied zu herkömmlichen Lufthebern, in denen oft große Blasen entstehen und die dementsprechend laut blubbern.

 Prinzip eines tschechischen Lufthebers

 
Aufbau eines selbst gebauten tschechischen Lufthebers:

Tschechischer Luftheber

 

Material und Werkzeug:

Für den Bau eines tschechischen Lufthebers benötigt man folgendes Material, die Rohre erhält man am günstigsten in der Elektroabteilung des Baumarkts:

- Kunststoffrohr Ø 20 mm für Steigrohr (ca. 20 - 30 cm) und Filterauslass (ca. 5 - 10 cm)
- Kunststoffrohr Ø 25 mm (ca. 5 - 10 cm)
- Kunststoff-Bogen (zum Verbinden der Rohre mit Ø 20 mm)
- 2 Dichtringe 2 x 2,0 oder 2,5 
- Anschlusswinkel für Luftschlauch (Aquaristik-Zubehör)


sowie dieses Werkzeug:

- kleine Säge
- Tangit
- Schleifpapier/Messer
- Bohrmaschine mit 2 Bohrern: 0,8 - 1 mm und 5,0 mm

 

Bauanleitung:

Die Leistung des tschechischen Lufthebers wird durch die Höhe des Steigrohrs bestimmt. Je länger das Steigrohr, desto mehr Leistung hat der Luftheber. Für ein handelsübliches Aquarium mit 60 cm Kantenlänge und 30 cm Höhe habe ich Steigrohre mit Längen von ca. 20 cm verwendet. 2 cm vom unteren Ende werden 2 Reihen Bohrungen mit maximal 1 mm Durchmesser gesetzt. 

Für den Filterauslass wird ein Stück Kunststoffrohr (Ø 20 mm, Länge 5 - 10 cm je nach geplanter Länge des Lufthebers) auf einem Drittel in einem Winkel von etwa 60 Grad abgeschrägt und die Schnittkante entgratet. 
Das vorbereitete Steigrohr wird dann mittels Kunststoff-Bogen mit dem Filterauslass verbunden.

In das Kunststoffrohr (Ø 25 mm) wird nun etwa 1 cm vom Rand entfernt ein Loch mit 5 mm gebohrt. Falls der Anschlusswinkel für den Luftschlauch 2 identisch lange Seiten hat, wird eine Seite auf eine Länge von 1 - 2 mm ab, so dass gerade genug Material stehen bleibt um den Winkel im Loch des Kunststoffrohrs zu befestigen. Mit Tangit verkleben und gut trocknen lassen.

Nach dem Trocknen wird der erste Dichtungsring (der obere in der Skizze) auf dem Steigrohr platziert. Darüber wird das Kunststoffrohr (Ø 25 mm) mit dem Anschlusswinkel für den Luftschlauch geschoben. Das Rohrstück wird so weit nach oben geschoben, bis man die Bohrungen im Steigrohr sehen kann. Nun wird der zweite Dichtring entsprechend der obigen Skizze platziert. Schiebt man nun das Kunststoffrohr mit dem Luftanschluss wieder nach unten, schliessen die Dichtungen die Zwischenräume zwischen den Rohren oben und unten ab.

Nun ist der Luftheber fertig und kann eingesetzt werden. Beim Aufstecken des Luftschlauchs bitte vorsichtig vorgehen, da der Anschlusswinkel bei zu großem Druck abbrechen könnte.

Das ist in meinen Augen der größte Nachteil bei den selbst gebauten tschechischen Lufthebern und einer der Gründe, wieso ich mir Alternativen gesucht habe.


Alternativen zum Selbstbau:

Auf einer Messe bin ich auf die Sortimente von Frank Schenk (von Fisch und Heim) und Jonny (Jonny`s Airconcept) aufmerksam geworden. Die beiden stellen völlig unterschiedliche, jedoch sehr leistungsstarke und langlebige Luftheber her. Da die beiden Systeme aber völlig unterschiedlich sind, lohnt es sich beide auszutesten und für sich selbst den optimalen Luftheber herauszufinden. Hier ein kleiner Überblick:


Jonny`s Airconcept:
Jonny stellt seine Luftheber und mobilen Mattenfilter selbst her und konnte somit auch Sonderanfertigungen für meine Anlage flexibel und preisgünstig herstellen. Neben Lufthebern hat er auch mobile Mattenfilter in verschiedensten Größen und Matten (fein, mittel, grob). Die Luftheber haben gegenüber den selbst gebauten Lufthebern den Vorteil, dass der Luftanschluss nicht verklebt, sondern nur gesteckt ist. Ein Abbrechen wird somit unmöglich (siehe Foto):

Luftheber von Jonnys Airconcept

 

Fisch und Heim: 
Die Luftheber von Frank sind besonders pflegeleicht. Wie ihr auf den Bildern gut erkennen könnt, liegt die Besonderheit im Fußteil des Lufthebers. Es ist besonders leicht zu reinigen und enthält auch den Luftanschluss, wodurch ein Abbrechen wie bei den selbst gebauten Lufthebern unmöglich wird. Der Filterauslass könnte noch optimiert werden, indem man das Auslassrohr um 60 Grad abschrägt (siehe Bild 3). Doch auch ohne diese Abschrägung sind die Luftheber sehr leise. 



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